Cookie in Google Chrome bleibt: Warum Google jetzt zurückrudert – und was das fürs Online-Marketing bedeutet

Veröffentlicht von | 23. April 2025
Cookie in Google Chrome bleibt - Was das für Tracking und Online-Werbung bedeutet - social media news

Google sorgt für eine dicke Überraschung: Nach fünf Jahren Debatte und Entwicklung wird die geplante Abschaffung von Third-Party-Cookies im Chrome-Browser nicht umgesetzt. Der Cookie in Google Chrome bleibt also erhalten – ein Schritt, der große Wellen in der digitalen Werbewelt schlägt.

In diesem Artikel schauen wir uns an, was es mit dem Cookie in Google Chrome auf sich hat, warum Google nun einen Rückzieher macht und was das konkret für Tracking, Datenschutz und Online-Werbung bedeutet.

🔍 Was ist eigentlich ein Cookie in Google Chrome?

Ein Cookie in Google Chrome ist – technisch gesehen – eine kleine Textdatei, die eine Website im Browser speichert. Darin enthalten sind Informationen über dein Verhalten auf der Seite: Welche Seiten du aufgerufen hast, ob du eingeloggt warst oder ob du etwas in den Warenkorb gelegt hast.

Es gibt zwei Arten von Cookies:

  • First-Party-Cookies stammen direkt von der Website, die du gerade besuchst.

  • Third-Party-Cookies werden von Drittanbietern (meist Werbenetzwerke) gesetzt – über eingebettete Inhalte wie Werbebanner oder Tracking-Skripte.

Genau diese Third-Party-Cookies waren Google seit 2020 ein Dorn im Auge. Der Plan: Sie sollten abgeschafft werden, um die Privatsphäre der Nutzer zu stärken.

🛡️ Datenschutz vs. Werbeindustrie: Die Cookie-Saga beginnt

Im Jahr 2020 kündigte Google feierlich an, dass man sich vom Cookie in Google Chrome verabschieden werde. Als Alternative entwickelte Google FLoC – das steht für Federated Learning of Cohorts. Die Idee: Anstatt einzelne Nutzer zu tracken, werden sie anonymisiert Gruppen (sogenannten Cohorts) zugeordnet, die ähnliche Interessen teilen.

Doch FLoC stieß auf heftige Kritik.

  • Datenschützer waren skeptisch, ob FLoC wirklich anonymer sei.

  • Werbetreibende fürchteten sinkende Werbeerfolge.

  • Regulierungsbehörden war das Ganze zu intransparent.

2021 wurde FLoC auf Eis gelegt.

🔁 Der nächste Versuch: Privacy Sandbox

Nach dem FLoC-Flop präsentierte Google das neue Projekt: Privacy Sandbox. Dieses System sollte weiterhin Tracking ermöglichen – allerdings ohne persönliche Identifizierbarkeit. Nutzer sollten nur noch groben Interessenskategorien zugeordnet werden, z. B. „Outdoor-Fans“ oder „Technik-Enthusiasten“.

2023 ging Privacy Sandbox in die Testphase. Ab 2024 sollte es stufenweise zur Pflicht für alle Chrome-Nutzer werden.

Doch auch hier war die Begeisterung verhalten. Viele Publisher, Entwickler und Unternehmen fühlten sich von Google abhängig gemacht. Datenschutzbehörden in Europa und den USA äußerten erneut Bedenken.

❌ Die Kehrtwende: Cookie in Google Chrome bleibt doch erhalten

Im Juli 2024 dann die erste Vorwarnung: Google kündigte an, dass die Einführung der Privacy Sandbox langsamer erfolgen werde – mit mehr Nutzerkontrolle. Und jetzt, im April 2025, der endgültige Rückzieher:

„Wir haben entschieden, unseren bisherigen Ansatz beizubehalten. Nutzer können weiterhin selbst wählen, ob sie Third-Party-Cookies zulassen möchten – über die Einstellungen in Chrome.“

Damit ist klar:
Der Cookie in Google Chrome bleibt aktiv.
❌ Es gibt keine automatische Abschaltung.
🧪 Privacy Sandbox bleibt optional – ein Projekt, kein Standard.

📊 Was bedeutet das für Online-Marketing und Tracking?

Für alle, die mit digitalen Kampagnen arbeiten, ist das ein regelrechtes Aufatmen.

Tracking bleibt wie gewohnt möglich.
✅ Bestehende Tools und Systeme müssen nicht umgebaut werden.
✅ Conversion-Daten bleiben verlässlich – die Grundlage für viele Online-Strategien.

Besonders Werbeplattformen, E-Commerce-Betreiber und Analyseanbieter profitieren von der Klarheit. Die jahrelange Unsicherheit über die Zukunft des Cookies in Google Chrome hat nun ein Ende.

👁️‍🗨️ Und der Datenschutz?

Natürlich ist diese Entscheidung nicht unumstritten. Datenschützer kritisieren, dass Google seine Verantwortung abwälzt: Die Nutzer müssten sich nun selbst durch die Datenschutzeinstellungen klicken – und wissen oft gar nicht, worum es geht.

Viele Datenschützer fordern seit Jahren, dass Third-Party-Cookies generell deaktiviert werden sollten – so wie es andere Browser (z. B. Safari oder Firefox) bereits getan haben.

Google hingegen setzt weiter auf Nutzerverantwortung und Transparenz – und auf das gute, alte Cookie.

🧠 Fachbegriffe kurz erklärt

Damit alles schön verständlich bleibt, hier die wichtigsten Begriffe rund um den Cookie in Google Chrome:

  • Third-Party-Cookie: Tracking-Cookie, der nicht von der besuchten Website stammt, sondern von einem externen Anbieter – meist zu Werbezwecken.

  • FLoC: Eine datenschutzfreundlichere Alternative zum Tracking, bei der Nutzer in Gruppen eingeteilt wurden.

  • Privacy Sandbox: Googles neue Plattform zur Erfassung von Nutzerinteressen – ohne personenbezogene Daten.

  • Cohorts: Interessengruppen, denen Nutzer anonym zugeordnet werden.

📣 Fazit: Google macht’s sich einfach – Cookies bleiben

Der Cookie in Google Chrome ist nicht tot – im Gegenteil. Statt eines radikalen Neustarts gibt es ein „Weiter so“, das vielen Marketing-Verantwortlichen entgegenkommt.

Ob das langfristig so bleibt? Unklar. Aber fürs Erste ist klar:
💡 Wer bisher auf Cookie-Tracking gesetzt hat, kann dies weiterhin tun – ohne Umstellung, ohne Stress, ohne Datenverlust.

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